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Chris Spedding: Pearls (Review)
Artist: | Chris Spedding |
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Album: | Pearls |
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Medium: | CD | |
Stil: | Laid Back |
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Label: | Repertoire | |
Spieldauer: | 45:28 | |
Erschienen: | 23.09.2011 | |
Website: | [Link] |
Die Liste der Menschen, für die CHRIS SPEDDING Gitarre spielte, ist lang. Verdammt lang wie seine Homepage verrät. Rock, Jazz, Pop – SPEDDING kennt keine Berührungsängste. Nicht mal vor BELA B und KATJA EBSTEIN.
Mir besonders verbunden ist er durch seine Zusammenarbeit mit JOHN CALE. Während er es auf „Slow Dazzle“ und „Helen Of Troy“ durchaus krachen ließ, bewies sein akustisches Gittarrenspiel bei „Music For A New Society“ (neben SCOTT WALKERs monolithischem „Climate Of Hunter“ Markstein des ausgehenden 20. Jahrhunderts), dass er auch Experimentellem nicht abgeneigt war. Seitdem ist viel Zeit vergangen.
„Pearls“ beginnt zwar mit einem TWANG, aber einem ganz entspannten. „Ruhig Grauer“, perlt von jeder Gitarrensaite, egal ob SPEDDING den Blues gibt, smoothen Jazz, den elektrifizierten Crooner oder mit „Flat Top Floogie“ den Arschwackler-Akustik-Boogie zur Mitternacht. Das rückt manchmal nahe an den Zähne ziehenden "König der Gitarre" (sagt wer?) RICKY KING. „Temple Heath“ und „Don‘t That Pretty“ sind von erlesener, süßlich pluckernder Scheußlichkeit, und man wartet nur auf den aufdringlichen Schreihals eines billigen Verkaufsenders, der einem die CD-Kollektion des unglaublichen Künstlers CHRIS S. nicht für 69 €, nicht für 59 €, sondern für schlappe 49,99 € andrehen will. Plus Porto, versteht sich.
Gut, ganz so schlimm wird‘s nicht, die AMIGOS dürfen im Hause SPEDDING bestenfalls das Toilettenpapier wechseln. Der singende Gitarrist und Bassist kriegt immer irgendwie die Kurve; unangestrengt, cool und relaxt. Der singt auch mit Kippe im Mund und spielt mit dem Whiskeyglas in der Hand. Ist schließlich alt genug, um zu wissen, was er tut. Background-Sängerin Sarah Brown („Not Love“) scheint’s jedenfalls zu gefallen. Mir auch. Meistens. Besser als jede Butterfahrt allemal.
FAZIT: Was wäre, wenn SPEDDING tatsächlich den angebotenen Job übernommen und den scheidenden MICK TAYLOR ersetzt hätte?
RICHARDS und SPEDDING wären höchstwahrscheinlich die heilige Zweieinigkeit der Coolness, und MICK JAGGER stände mindestens am Rande seines „19th Nervous Breakdown(s)“.
CHRIS SPEDDING hat sich anders entschieden und spielt deshalb jetzt unter eigenem Namen gemütlich vor sich hin. Musik für Bars, die es nicht mehr gibt. Verräucherte Kaschemmen, in denen ein wissender Barkeeper nachschenkt, bis man selig nach Hause wankt oder lautlos vom Hocker kippt. Beides stört die Combo um den selbstvergessenen, in Ehren ergrauten Gitarristen auf der Bühne überhaupt nicht.
„Pearls“ - das Album, das garantiert auch KATJA EBSTEIN gefällt. Dirtyass-Rock’n-Roll war gestern.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Not Love
- Rhumba
- Louisiana Blues
- Pearls
- Cherry
- Air Guitar Woogie
- The Train and the River
- Temple Heath
- Drippin's
- Abuse
- Pearls - Reprise
- Flat Top Floogie
- Bass - Chris Spedding, Herbie Flowers, Jim Mortimore
- Gesang - Chris Spedding, Sarah Brown
- Gitarre - Chris Spedding
- Schlagzeug - Andy Newmark, Malcolm Mortimore
- Sonstige - Charlotte Glasson
- Pearls (2011) - 9/15 Punkten
- Just Plug Him In (Re-Release) (2018)
- Friday the 13th (Re-Release) (2018) - 11/15 Punkten
- Enemy Within (Re-Release) (2018) - 10/15 Punkten
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